Seniorenteller – damit auch wirklich nichts passiert!

          Ein reifer Gast im Restaurant

          Fordert die Speisekarte an

          Zu wählen aus der Speisenpracht

          Was den Genießer glücklich macht

 

                    Der Ober kommt, zeigt fürsorglich

                    Ganz hinten auf ’nen ander’n Tisch

                    Wo Türen wohl an beiden Seiten

                    Führen zu den Bequemlichkeiten

 

                              Der Ober schwelgt in höchsten Tönen:

                              Dort sei’n Senioren zu verwöhnen

                              Weil, wenn es plötzlich dann pressiert

                              gesichert sei, dass nichts passiert

 

          Der Gast plaziert sich vorm WC

          Und freut sich auf Ragout vom Reh

          Doch da ist unser Ober schneller:

          Es gäb‘ doch den Seniorenteller

                    Mit Wasser – still-, die Speis püriert

                    Damit auch wirklich nichts passiert

 

 

          Schon steht sein Teller auf dem Tisch:

          Drei Häufchen Mus – mehr weiß man nicht

          Der Gast könnt‘ ohne Gruß jetzt geh’n

          Doch find‘ er Spaß jetzt am Gescheh’n

 

                    „Da werd ich mein Gebiß nicht brauchen“

                    Ruft er, „Ich werd’s ins Glas hier tauchen!“

                    Sein schneller Griff zum stillen Wasser

                    Macht leider nur den Nachbarn nasser

 

                              Ihn mit dem Tischtuch abzuwischen

                              Verunsichert an Nachbartischen.

                              Wo man sich sorgt, was wohl passiert

                              Wenn er von all dem Mus probiert

 

          Der Ober eilt und schwenkt die Karte,

          Weil er doch auf Bestellung warte,

          Und flüstert: ‚Alles geht aufs Haus‘

          Seniorenteller – der sei aus

 

          Und die Moral von der Geschicht:

          Seniorenteller woll’n wir nicht !

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